Wittekind - der historischer Hintergrund

Das 8. Jahrhundert ist in der Geschichte Europas eine entscheidende Epoche, die von tiefgreifenden Veränderungen in der sozialen und kulturellen Landschaft geprägt ist. In jener Zeit führt Wittekind das dux Saxonum als Herzog der Sachsen, das noch in zahlreiche Stämme unterteilt ist, die ziemlich unabhängig voneinander agierten. Zahlreiche Quellen belegen, dass die Gebiete, auf denen heute symbolträchtigen Städte wie Dresden und Leipzig stehen, schon damals wichtiger Lebensmittelpunkt der Gesellschaft waren und unter zunehmendem Einfluss der Franken standen. Wittekind führte die sächsischen Stämme in mehreren Schlachten gegen jene Franken an.

Doch nicht nur sein Widerstand gegen Karl den Großen machte Wittekind zu einer Legende, sondern auch seine Taten im humanitären Bereich. In ganz Sachsen findet man deshalb moderne Wittekindstatuen, die als Denkmäler zu den Sehenswürdigkeiten in jedem Reiseführer zählen, wie beispielsweise im heutigen Leipzig, Nienburg und Herford. Das Portal widmet sich dem „Waldkind“, wie Wittekind in moderne Sprache übersetzt heißt, einem Held der damaligen Zeit.

Wittekind von Sachsen

Wittekind, auch unter dem Namen Widukind bekannt, stellt einen Herzog aus Westfalen dar, um den sich bis heute zahlreiche Mythen und Legenden ranken. Als Heerführer leitete Wittekind die Kriegszüge der Sachsen, die sich gegen Karl den Großen zur Wehr setzten. Dieser war unter dem Deckmantel der Christianisierung an der Eroberung der Sachsen mehr als interessiert.

„Erwähnt wird Wittekind erstmalig im Jahr 777 nach Christi.“

Immer wieder verlor Wittekind im Laufe der Jahre Schlachten gegen Karl den Großen sowie dessen Sohn gleichen Namens. Irgendwann musste jedoch der Friede in Sachsen hergestellt werden und so war es König Karl, der schließlich den Kontakt zu Wittekind suchte. Dieser, durch die zahllosen verlorenen Kämpfe bereits demotiviert, stellte sich dem Verhandlungsverlangen Karls. Am Ende ließ Wittekind sowohl sich als auch seine Weggefährten und Mitstreiter in Attigny taufen.

Die Taufe Widukinds

Dies jedoch nicht völlig umsonst. Hierfür soll er reich beschenkt worden sein ist den Überlieferungen zu entnehmen. Die Taufe selbst änderte jedoch keinesfalls die heidnische Überzeugung, die Wittekind nach wie vor hatte. Er sah die Taufzeremonie lediglich als Werkzeug einer politischen Verhandlung an, die dazu führte, dass er für seine Friedensabsicht reich belohnt wurde. Wittekinds Bekehrung zum Christentum beeinflusste seine Beziehung zu den Franken und anderen sächsischen Stämmen.

Klar erkennbar ist seine heidnische Einstellung auch dadurch, dass es keinesfalls eine christliche Beerdigung nach seinem Tod gab. Wittekind wurde, so heißt es, in Enger beigesetzt und dies unter Berücksichtigung germanischer Sitten und Gebräuche. In jedem Fall jedoch ist der Mythos Wittekind unweigerlich mit dem komplexen Thema der Sachsenkriege verbunden. Mehr über sein Leben, eventuelle Nachkommen und vorhandene Denkmäler erfahren Sie auf den folgenden Seiten.